Mittwoch, 31. August 2011

neues von RY COODER & NICK LOWE



2 uneingeschränkte Album-Empfehlungen, 2er doch etwas älterer Herren.

Altmeister RY COODER veröffentlicht mit 64 sein wohl politischstes Album, mit Songs, die an die Art erinnern, in der Woody Guthrie Alltagsthemen zu politischen Liedern verarbeitete. Das vorab schon bekannte "No banker left behind" ist schlicht und ergreifend der beste Anti-Banker song seit Mojo Nixon´s etwas direkterem "I hate banks" - triffts aber genau so gut. Gleich der 2. Song widmet sich auf andere Art dem selben Thema: Jesse James selig, im Himmel sesshaft, fordert seine 44er zurück, um auf die Erde und da speziell die Wall Street zurückzukehren und die wahren Verbrecher dahinzumeucheln, ihn sperrte man als Verbrecher + Bankräuber ein, aber "but I never turned a family from their home..." . Dazu Flaco Jimenez´s wunderbares Akkordeon, und ein schräger mexikanischer Bläsersatz.

Auf diesem hohen Niveau geht´s weiter - ein Höhepunkt: "John Lee Hooker for president" - wobei es Cooder schafft, 3 klassische Hooker songs zu einem zu vermengen, einen absolut grossartigen Text darüber zu legen und im Stile Hooker´s zu singen + Gitarre zu spielen, fast könnte man meinen, der gute spielt selbst. "Simple tools" ist ein herrlicher Song über einen simplen Mann, "If there´s a god" spricht für sich selbst
und das abschliessende "No hard feelings" erzeugt Gänsehaut:

"This land should have been our land,
you took it for your land.... " beginnt er, im Refrain heisst´s dann:
"No hard feelings, no offense taken
You're just a ripple in the shifting sands of time
No bad karma, no curses on ya
You go your way I'll go mine"

"Pull up some dust and sit down" heisst das Album und ist für mich jetzt schon eines von Cooder´s besten.

NICK LOWE wiederum ist im Alter von 61 einfach so rundum relaxt, dass er sich auf einem Album wie "the old magic" einfach so scheinbar mühelos das beste an 50er und 60er Songwriter-Kunst zu eigen macht, als hätte es all diese - brandneuen - Lieder immer schon gegeben. Die Songtitel sind Programm. "Check out time", das herrlich ironische "House for sale", ein wunderbares "Sensitive man", "Shame on the rain" - for makin´me twice as blue..... die Costello Coverversion "Poisoned Rose" ,bis hin zum abschliessenden "´til the real thing comes along" - ein perfektes Album für einen lauen Abend bei einem Glas Rotwein, Reminiszenzen an 50er Countrysongs inklusive. Wunderschön. Ein youtube Tipp: ein Nick Lowe Liveauftritt bei einem US Radiosender, berührend und einfach nur herrlich: http://www.youtube.com/watch?v=JKhawkQQQmY

Viel Spaß, euer Musikberater.

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