Samstag, 28. April 2012

5. Skodagassen Strassenfest 16.Juni 2012

Am Samstag, 16. Juni 2012 ab 13h (bis 22h open air, dann in den div. Lokalen der Skodagasse), gibt´s bereits zum 5. mal unser Skodagassen Strassenfest und zum Jubiläum gibt´s ein ganz besonders feines Musikprogramm.


Zuerst aber einmal zum Rahmenprogramm: es gibt wieder einen Schallplatten & CD Flohmarkt mit sowohl sehr günstigen , als auch sehr raren (und entsprechend teureren) Raritäten. Dazu wie immer Kunst auf der Strasse, ein Kinderprogramm (Details folgen) und das eine oder andere wird noch passieren. Kulinarisch versorgen euch wieder die Lokale  DAUN, DEBAKEL & LEDERER (sowie das HEUREKA), und das ganze findet im Bereich Skodagasse 17-21 (zwischen Daungasse + Lederergasse) statt.

Die Musik bestreiten diesmal:   BALKAN TANGO VIBES - ein sehr feines Ensemble, das eigene Stücke mit Balkan- und Tangoeinflüssen vermengt und ziemlich swingt - Akkordeon, Geige, Bass, Schlagzeug & Gitarren sorgen für groovigen Sound. http://www.youtube.com/user/BalkanTangoVibes 

PADDY @ THE GAS STATION - aus Budapest bringt uns ein alter Bekannter - Patrick McMullan - sein aktuelles Bandprojekt erstmals nach Wien - Folkrockiges von Irland bis Bluesrock á la Dr.Feelgood, bei denen Patrick ja in den 80ern den Bass zupfte. http://www.facebook.com/pages/Paddy-The-Gas-Station/373079823467

SON OF THE VELVET RAT - ich sag´s immer wieder gern: Georg Altziebler ist vermutlich Österreich´s bester Songwriter, vor allem auch nach internationalen Standards. Wer fährt  schon einfach so in die USA, nimmt dort seine Platten mit Beteiligung von Musikern ua. von Wilco auf, wer kann mit Lucinda Williams als Gastsängerin bei 2 Songs auf seinem aktuellen Album "Red Chamber Music" aufwarten, und wer kann live - egal ob in Duo- Trio- oder voller Bandbesetzung für solche Spannung sorgen.....  http://www.velvetrat.mur.at/

KVINTON - die Band aus Slowenien ist auch erstmals in Wien, und das freut mich jetzt schon ganz ausserordentlich - ich hab sie vor 2 Jahren beim Lent Festival in Maribor gesehen und versuche seither, sie auch hierzulande bekannt zu machen. Kvinton machen Musik die sich ein wenig mit der von Tom Waits vergleichen lässt, schlampiger Blues trifft auf rauhe Gitarren, lässiges Akkordeon auf stampfende Rhythmen, und mit Marjan Bone hat man einen grossartigen Front-Mann . Freut euch auf dieses Musik-Erlebnis - selbst wenn man die slowenischen Texte nicht versteht, gehen die Songs einfach unter die Haut und irgendwie kriegt man dann doch mit, worum´s geht. http://www.kvinton.si/

Das alles gibt´s am 16. Juni bei freiem Eintritt,unter freiem Himmel und wir freuen uns auf zahlreichen Besuch. Mehr Infos folgen......

Montag, 16. April 2012

RIPOFF RASKOLNIKOV "Lenin Street" CD

Man kennt Ripoff Raskolnikov in Wien eher als grossartigen Blues-Interpreten, mit seiner neuen CD "Lenin Street" wird sich das aber hoffentlich auch ändern, in der steirischen Musikszene weiss man ja schon viel länger um Ripoff´s Songwriter- und vor allem Live-Performer Qualitäten.

Ripoff ist ein Songwriter der Extraklasse, auf "Lenin Street" finden sich 11 Songs aus eigener Feder und als einziger Coversong ein ungarischer Folksong (Ripoff lebt z.Tl. ja in Ungarn). Es beginnt mit "Early Days" und sehr dezenter Instrumentierung - vornehmlich Ukulele und gelegentlich , als ob´s im Nebenzimmer gespielt würde, ein wenig Slide Gitarre und anderes. "Far side of town" kommt dann schon bluesiger daher, aber wiederum sehr fein arrangiert - etwas das sich durch´s ganze Album zieht.

Keine Überraschung wenn man weiss, dass Georg Altziebler (alias Son of the Velvet Rat) für die Produktion verantwortlich zeichnet, er ist u.a. auch als Mitmusiker (mouth organ & electric harmonium) dabei und steuert - ebenso wie Heike Binder - Background vocals bei. Die weiteren Gastmusiker sind Sigi Ritter (snare drum & percussion), Albrecht Klinger (upright bass & electric slide guitar)& Boris Mihajlovic (violine).

Ripoff´s Songs erinnern - wohl nicht zufällig - manchmal an Tom Waits, speziell "Roadside shave" - dasselbe gilt auch ein wenig für seine Stimme.

Übrigens: die Lady im Titelsong "Lenin Street" möchte man nur anfangs auch treffen, später wohl nicht mehr -

"she could handle a gun, she could handle a knife,
and if I ever saw her again boys, I would run for my life..."

Nach Son of the Velvet Rat "Red chamber music" und Erger Unlimited "I was there" eine 3. herausragende Songwriter/Americana CD, die unlängst hierzulande entstanden ist, aber genausogut international mithalten kann.



RIPOFF live gibt´s anlässlich der CD Veröffentlichung - erscheint bei LINDO RECORDS - www.lindo.at - und ist im Hoanzl Vertrieb erhältlich, auch des öfteren:


Mo 16.04.2012, Wien, Radiokulturhaus /Cafe

So 29.04.2012, Gödör, Budapest, support: Son Of The Velvet Rat

Do 03.05.2012, Die Brücke, Grabenstr. 39a, 8010 Graz, 20h, Gast: Son Of The Velvet Rat

Mi 16.05.2012, Shelter, Wallensteinplatz 8, 1200 Wien, 21h, support: Gottfried Gfrerer

Fr 28.09.2012, Heureka, Skodagasse 17, 1080 Wien, 20h

Donnerstag, 12. April 2012

OLIVER PODESSER Lesung & Musik

Oliver Podesser, bekannt durch Mitwirkung u.a. an den Bands Graymalkin & Landluft, aber auch durch seine Solo CDs und viele Konzerte, und aus der steirischen Musikszene nicht wegzudenken, stellt seinen 1. Roman "Twelve Bars" live in Wien vor.

Er wird aus dem soeben in der Edition Keiper erschienenen Buch lesen und ausserdem das ganze auch musikalisch bluesig ergänzen.



















Twelve Bars oder Warum Bob Dylan niemals in Kumberg lebte

„Twelve Bars“, zwölf Takte, steht als Synonym für ein Lebensgefühl und vermittelt sinnliche und aberwitzige Erfahrungen mit dem Allzumenschlichen. Der Ich-Erzähler berichtet aus dem Leben eines musikalischen Wanderpredigers auf den Bühnen dieser Welt, geht hart, aber humorvoll mit Vorurteilen und Erwartungshaltungen ins Gericht und skizziert die Realität der angeblichen Sex-, Drugs- and Rock’n’Roll-Szene.


Wer den Blues liebt, wird diesen Roman lieben!



Termine: HEUREKA, 1080 Wien, Skodag. 17 am Do., 26.04.2012 um 20h

GALERIE MARTINZ, 1070 Wien, Neustiftg. 32-34/1 am Fr., 27.04.2012 um 18h
www.galeriemartinz.at


wir freuen uns auf zahlreichen Besuch.....

www.oliverpodesser.at

www.editionkeiper.at

Donnerstag, 5. April 2012

BILLY BRAGG - I don´t want to change the world... eine Hommage.

Ich möchte mit den folgenden Zeilen einmal einen d e r Musiker präsentieren, der mich seit Erscheinen seines 1. Albums beeindruckt, inspiriert, politisch geprägt und in vielem begeistert hat.




Ich weiss sogar noch genau, wann und wo ich zum 1.mal Billy Bragg gehört hab, es war Herbst 1983, als ein Freund, der gerade aus London zurückkam, mir die Platte "Life´s a riot with spy vs.spy" vorspielte, und gleich beim 2. Song "To have and to have not" machte es klick.

"Just because, you´re better than me,
doesn´t mean I´m lazy,
just because you´re going forwards,
doesn´t mean, I´m going backwards... "

da arbeitete ich schon lang im Plattenladen (Schallplatten Carola, Praterstern - wer sich noch erinnern kann) und wir hörten sowieso andauernd neue Musik, übrigens arbeitete auch der gute Billy - wie so viele Musiker - vor Beginn seiner Karriere in einem Plattenladen .

Einerseits war mein Interesse für Punk gerade etwas abgeflaut, THE CLASH hörte ich noch, sonst waren zu der Zeit gerade BRUCE SPRINGSTEEN und TOM PETTY vermehrt auf meinem Plattenspieler und in meiner Plattensammlung gelandet. Aber gut: da kam dieser doch jüngere Kerl, stellte sich allein mit E-Gitarre hin, sang von Dingen, die ich gut kannte und nachvollziehen konnte (Bragg ist ja nur wenig älter als ich) , hatte vor allem die politischen Texte, die mich interessierten. In den englischen Musikzeitungen war viel über den jungen Mr.Bragg zu lesen, und: bei uns kannte ihn noch kaum jemand. Schon damals für mich ein Grund mehr, mich mit seiner Musik zu befassen.

"A new England" -

" I don´t want to change the world,
I´m not looking for a new England,
I´m just looking for another girl... "


da war ich gerade 22 (wie der Held dieses songs) als ich das zum 1. mal hörte. Das war eine ganz andere Art von Liebeslied, als man sie für gewöhnlich vorgesetzt bekam. Und: In Wirklichkeit wollte der Gute ja die Welt ändern, und er hat mit Sicherheit seinen Teil beigetragen.

Ich verdanke Billy Bragg einen guten Teil meiner politischen Lebensanschauung, mein Interesse für England natürlich ebenso, wie auch mein Interesse für vielerlei Musik, bzw. hat er all dieses bestärkt. Mit den Jahren hat Billy Bragg nahezu jeden Musiker gecovert, den ich auch mochte - Bruce, Bob Dylan, Woody Guthrie, Hank Williams, Ry Cooder..... da kam immer wieder was, und so hatte er offensichtlich immer auch dieselben musikalischen Idole wie ich.

Mein 1. Billy Bragg Konzert in der Berufsschule Längefeldgasse (eine Turnhalle, nicht mehr) war dann natürlich etwas besonderes, im Winter 1985 war das. 2 Jahre später in London bei irgendeiner Benefizgeschichte (ich denke, es ging um streikende Minen-Arbeiter), für die es zwar keine Karten mehr gab, aber Frechheit siegt: ich erzählte jemandem beim Eingang nur extra wg. dieses Konzertes aus Wien angereist zu sein und war drin. Edward II spielten da auch, und gut war´s, kraftvoll. "There is power in a union" - da spürte man das auch.

Überhaupt die Texte: viele Einzeiler sind mir ins Gedächtnis eingebrannt -

"wearing badges is not enough, in days like these... "

"the revolution is just a t-shirt away -
waiting for the great leap forwards"

"when the lights go out in the rest of the world, what do our cousins say,
they´ll be lying in the sun and having fun, fun, fun, ´til daddy takes the gun away"

Help save the youth of America war das.

Billy Bragg war und ist der Woody Guthrie meiner Generation, das ist einfach so. Er hat politisch bewegt, er ist sich immer treu geblieben, er gab auch Fehler zu - durchaus einmal dem falschen Politiker vertraut zu haben. Was soll´s - das haben wir doch alle. Dass er zwischendurch - Familie, Vater geworden - ruhiger und besonnener wurde, auch klar. Gerade aber im letzten Jahrzehnt wurde er wieder vermehrt politisch aktiv - zB gegen George Bush, den Irak Krieg (in den ja auch viele britische Soldaten geschickt wurden), und er ist es bis heute.

Erwähnt sei noch ein längeres Gespräch, das ich im Jahr 1996 am Rande des Cambridge Folk Festivals mit ihm führte. Innerhalb kürzester Zeit waren wir beim Thema Fussball und auch das war etwas, das mir an ihm so gefiel: im Grunde ist er einer von uns....

"how could you lie there and think of England, when you don´t even know, who´s in the team"

Und dann der nächste Glücksfall, die beiden "Mermaid Avenue" Platten mit unveröffentlichten Woody Guthrie Texten , gemeinsam mit WILCO (und der grossartigen NATALIE MERCHANT) , ein Lied besser als das andere - Woody´s Texte in die 90er Jahre kongenial übertragen und musikalisch umgesetzt. "All you fascists bound to lose" - immer noch wichtig, dass das einer sagt/singt. Immer wieder in den vergangen 30 Jahren streifte BILLY BRAGG hier oder dort mein Leben, meine Musik ohnehin, auch dass er die Kampagne "Folk against fascism" unterstützte - einmal mehr Beweis für die gleichen Ziele, die gleichen Anschauungen - die man im übrigen Tag für Tag auf facebook verfolgen kann, Billy ist dort oft präsent, mit Aufrufen, Hinweisen, Aussagen zu aktuellen Themen.

Es hat lange gedauert, bis ich mich wieder auf ein Billy Bragg Konzert freuen kann, seine Platten waren zum Glück ohnehin immer da - aber jetzt ist es soweit: am Do.,
31.Mai 2012 in Graz, im KPÖ Volksbildungsheim ist´s soweit. Dass eine liebe Freundin und Musikerin - LAURA RAFETSEDER - dort das Vorprogramm bestreiten wird, umso besser und ich freu mich wahnsinnig für sie. Karten für dieses Konzert gibt´s übrigens exklusiv in Wien im HEUREKA, 1080 Wien, Skodag. 17 - Do+Fr 13-19h und bei Veranstaltungen (alles darüber in diesem Blog, einen Eintrag davor).